Bildhauer

Josef Greiner

Tische, Unikate, Altar, Möbelskulptur

Einzelstücke aus gesammeltem Material - Möbel die Kunst sind

Meisterhaft gefertigt ist jeder dieser Tische. Sie sind in der Konstruktion innovativ und jedes Möbelkunstwerk ist ein Unikat. Seit 1996 verwandeln sich Silberkelche, Türgriffe, Besteck und Maschinenteile, sowie viel altes Holz und anderes gesammeltes Material, in Möbelbauelemente.
Der in München geborene Künstler Josef Greiner variiert Dimensionen, spielt mit Form und Farbe. Er entwickelt seine Kunst in Anlehnung an historische Stilmöbel und beliefert inzwischen einen begeisterten Kunden und Sammlerkreis von Skandinavien bis Südeuropa.

Horatio - Runder Tisch

Anmerkung des Künstlers zu seiner Arbeit am Beispiel von Horatio

Das Wesentliche an den dreidimensionalen Arbeiten von mir, in materieller Hinsicht, ist der Korpus. Der Korpus wiederum ist gleich bedeutend mit dem Raum, in zweierlei Beziehung:

1. Den Raum, den Platz den Horatio einnimmt um wahrnehmbar zu sein. Um es hier vorne weg zu nehmen, Horatio ist ein stehendes Objekt geworden, dass gleich an zwei Stellen die vorgegebenen Maße der Jury 80 x 80 x 80 cm, einmal um 5 cm und einmal um 11 cm sprengt. Es ist aber nun nicht möglich gewesen dieses zu unterlassen, da es sich um eine freie künstlerische Arbeit handelt, die sich mit der gewachsenen Form, aber auch bereits mit weiter verarbeiteten Materialien und gefertigten Stücken, die vorher anderen Zwecken dienten, befasst. Als weiteren Punkt möchte ich klären, dass ich im Rahmen meiner künstlerischen Projekte als grundlegendes Prinzip festgelegt habe einem Raubbau der Rohstoffe entgegen zu treten. Alle meine Kunstwerke entstehen in bevorzugter Weise aus einheimischem Holz. Da ich keine neuen Teile verwende, musste ich mich bei der Planung auf das von mir zusammen gesammelte Material beschränken. So ist es denn auch zu verstehen das Horatio zu einem Teil aus Tischlerplatte, Stabplatte aus heimischer Produktion besteht, die aber meist wohl ein Sperrfurnier aus Limba oder Gabun aufweist. ( siehe auch nächsten Abschnitt über Papierfurnier.)
2. Den Raum, den Platz den Horatio hergibt. Dieser Raum soll dem Benutzer frei zugänglich sein oder durch Türen, Klappen usw. geöffnet werden können. Bei Horatio sind die Innenflächen der Klappen und des Bodens mit Papierfurnier bezogen. Papierfurnier ist ein Projekt, dass aus einem sowohl künstlerischen, als auch ökologischen Ansatz heraus entstanden ist. Die Herstellung von Papierfurnieren umfasst im ersten Arbeitsschritt das heraussuchen und übereinander kleben von Papier. Alle bemalten, benutzten, evtl. bedruckten, gefärbten Papiere oder Kartonagen können dazu benutzt werden. Mit Hilfe von Leimen und anderen Bindern werden, unter Berücksichtigung der erwünschten späteren Farbeffekte, Papierschichtungen bzw. Papierteppiche hergestellt.
In einem zweiten Arbeitsschritt werden diese flächigen Arbeiten dann auf ein bestimmtes Trägermaterial aufgebracht (furniert). Als Trägermaterial eignet sich Holz, Sperrholz oder Karton. Die Wahl des jeweiligen Trägermaterials wird bestimmt durch das daraus entstehende Endprodukt. Diese so entstandenen Werkstücke sind nun fertig für die Weiterverarbeitung. Hauptsächlich aus diesem Werkstoff oder auch in Verbindung mit anderem Material, wird der jeweilige Korpus gebaut.

Wir haben also ein Inneres und ein Äußeres, eine rechte und eine linke Seite wie wir es vom Baum, der den Werkstoff Holz bildet, so gut kennen [ Holunder und hohle Eichen geben weitere gute Beispiele]. Der Korpus braucht den eigenen Stand, ein plastisches Problem, dass bei uns Menschen immer durch verschiedene Erfindungen gelöst wurde z. B. Hauswände, Möbelfüße, Schlittenkufen, Säulen etc.
Bei Horatio ist der Stand nach unten durch eine Grundplatte gesichert, um beim Beispiel des Baumes zu bleiben, würde das seinem Wurzelwerk entsprechen. Nach oben strebt er auf in Form eines Stammes, beim Horatio ist es, dass bei der Holzwirtschaft weniger interessante obere Stammende, die Gabelung, der Buchenzwiesel. Dieses Mittelteil oder Herzstück ist an sich schon eine Verdoppelung, ein sich teilen. So teile ich den Buchenzwiesel nochmalig, durch einen Längsschnitt und füge die beiden Hälften dann ineinander. Dadurch richtet sich die Gabelung nach unten wie nach oben, wird also nun fester Mittelteil im Horatio.
Auch oder gerade wenn ein Stück aus mehreren Teilen besteht, müssen diese konstruktiv, wie auch in der äußeren Erscheinung ein Ganzes ergeben. Form und Farbe drängen zu einem Stil. Der Stil prägt den Charakter des Ganzen. Im Detail und im Ornament findet die Veredelung statt, die wir bei Bäumen so bewundern können.

Die Möbelskulpturen von Josef Greiner sind in folgenden Galerien ausgestellt und zu kaufen >>> Verkauf der Moebelskulpturen